Collage - Das Bild im Bild

Der  Versuch des Durchbruchs der herrschenden Konventionen des Sehens durch die Wiederverwendung von bereits Gesehenen. 

TeresaMar transportiert ihre Bildbotschaften via Lichtprojektion und digitaler Printmedien in den offenen Raum.
Innovative Repräsentationsformen, die sich als Antwort auf die moderne, großzügig angelegte und neue Materialien verwendende Architektur verstehen, wodurch mitunter auch Orte abseits der Metropolen eine interessante Neupositionierung erfahren. 

Die Arbeit mit dem Großraum erfolgt punktuell, da Projekte solcher Dimension einer ausgefeilten Logistik bedürfen sowie eines selektiven Umgangs mit der Großfläche und dem dort gezeigten Sujet. Nicht jede Fläche, die sich bietet, ist geeignet. Der Großraum steht für Freiheit und Berührbarkeit, er richtet sich nicht ausschließlich an den Kunstkenner. Die aus dem Alltag gewählten Imagos, aus denen sich eine Collage zusammensetzt, erleichtern dem kunstunspezifischen Publikum, einen Bezug zum Bild herzustellen und sich darauf einzulassen.  

Teresa Mar ‚DIE ABSTRAKTION LIEGT IN DER PERSPEKTIVE'

Sie ergibt sich in den Collagen durch die dichte Bildüberlagerung, welche bewirkt, dass das fertige Werk aus der Distanz anders gesehen wird als aus der Nähe.  Erst aus der Distanz erschließt sich dem Betrachter eine gewisse Monochromie, Kontraste und Formen, die sich durch die Schnittmuster zufällig ergeben haben und weitere Symbole auftauchen lassen.Durch die Vereinigung wesensfremder Elemente  haftet der Collage eine gewisse Fremdartigkeit an, als bewege man sich durch eine 2. Wirklichkeit, eine, wo im Sinne der Ausdrucksfreiheit Analyse und Worte nur begrenzt vorzudringen vermögen.  

Die Collage verwendet Bilder der Massenmedien bzw. Bewusstseinsindustrie. Durch die Anwendung der spezifischen Bildsprache der subkulturellen Ikonographie, erfahren die zumeist nur kurz sichtbaren Darstellungen eine Aufwertung. Die uneinholbare Distanz, die zwischen der Realität und den in den Medien häufig gezeigten Wunschbildern entsteht, erzeugt eine Projektionsfläche, auf die der Betrachter ein inneres Bild, eine Idee, eine Assoziation projiziert. Das innere Bild ist ein wertfreies. Dargestellt wird das entsubjektivierte Individuum mit der Aura der Vollkommenheit. Verwendet wird demnach eine übergeordnete Zeichensprache, eine Art Code für etwas schwer zu Beschreibendes. In der Regel bedient die Massenkommunikation Archetypen bzw. universelle vorpsychische Urbilder des kollektiven Unbewussten, mit dem Ziel Begehren auszulösen. Da es stets um die Erlangung der Aufmerksamkeit des Betrachtes geht, sind es Gestaltung und Werbung, die in gewissen Zeitintervallen gesellschaftliche Übereinkünfte hinsichtlich der Interpretation von Symbolen neu festlegen. Symbole sind demnach dynamisch und unterliegen Veränderungen.
Das Symbol zeichnet sich durch Gleich- und Ungleichsein, Synthese und Analyse aus.

 

Visualität vor Theorie - Das Bild soll alleine vor dem Auge bestehen können.
Die Künstlerin sucht nach in der aktuellen Bildsprache verborgenen Inhalten.
‚Was ich wähle, spiegelt mir etwas, das zu ergründen mich bestrebt.‘
Die nonverbale Sprache richtet sich an die sinnliche Wahrnehmung und Libido. Sie ist ein Fakt kreativen Schaffens und muss nicht der politisch korrekten Unlust zum Opfer fallen.
Zeichen sind nicht sinnentleert. Der Kontext eines Kunstwerkes bildet dessen metaphorischen Rahmen. Jedes Bild bezieht sich.  Die Macht des Bildes liegt in seiner Unmittelbarkeit, durch die es an das Gefühl appelliert. Beides ist begrenzt theoretisch erörterbar. 

Die Arbeiten der Künstlerin sind von einer haptisch-organischen Sinnlichkeit geprägt und sollen sich eine gewisse Unergründlichkeit bewahren. Sie zieht die subtile Botschaft der lautmalerischen Geste vor.
Zwischen den einzelnen Collagen der Künstlerin liegen, in der Regel, große Zeitintervalle, demnach handelt es sich hier nicht um simple Kompositionen zusammengefügter Bildteile, sondern um die Schaffung eigenständiger Bilder.
Ihre Bilder sind keine, die es festzuhalten gilt. Vielmehr geht es um die Aufnahme einer gesamten Stimmung. Kunst als Erlebnis der Sinne, bei dem das Auge frei ist,  auf Reise zu gehen. 

Die Künstlerin geht von einer Pluralität der Perspektiven aus und sucht die Interaktion sowie den Dialog zwischen Künstler und Betrachter. ‚Die Arbeit mit den Bildern anderer, entspringt dem Interesse an deren Blickwinkeln. ‘
Teresa Mars Werke enthalten komplexe Bildbotschaften, die einen weiten Assoziationsspielraum ermöglichen und den Betrachter zur vor allem visuell-sinnlichen Auseinandersetzung anregen. Sehen wird zum aktiven Vorgang, zu einem Verharren von Blick zu Blick, einem Abtasten, einem Sich-Einlassen. 

Teresa Mar ‚Bildnerische Architektin‘
TeresaMars geklebte Collagen sind Basis für die Auseinandersetzung mit den digitalen Medien.

Die Künstlerin schichtet Bildausschnitte  übereinander bis diese sich zu einem eigenen neuen Bild verdichten, das zugleich als  Selbstausdruck wie  auch Spiegel aktueller, häufig verwendeter Symbole, die bewusste und unbewusste Aspekte der Gesellschaft wiedergeben.

Am Computer  dekonstruiert die Künstlerin den Aufbau der Collage und gelangt so zu einer Abstrahierung der Symbole, wodurch sich neue Perspektiven und Zeichen ergeben.

‚Wenn ich auf digitalisierte Entfremdungen zurückgreife, so habe ich das Detail im Auge und erforsche den Spielraum, den mir der Computer gibt. Es öffnen sich zusätzliche Ausdrucksmöglichkeiten, wenn mittels der digitalen Bilder einzelne Ausschnitte der Collagen hervorgehoben, ausgesondert und mitunter verzerrt werden. Das Abtragen der Schichten gleicht einem Gehen in die Tiefe. Aus dem experimentellen Arbeiten mit dem ‚digitalen Pinsel‘ ergab sich jene Fokussierung, die die Fixierung der Arbeitsabläufe zur Folge hatte. ‘ 

‚Hier wird ein Bild Grundlage für viele Bilder, das selbst aus vielen Bildern entstanden ist.‘
Die digitale Kreativität ist ein offener Erfahrungsprozess, der einher geht mit stets neuen technischen Arbeitsschritten, die es zu integrieren gilt.  

‚Die Collage und in der Folge das digitalisierte Bild ermöglicht mir, eine von Bildern bestimmte medialisierte Wirklichkeit widerzuspiegeln.‘ TeresaMar